An Gottes Rockzipfel vom Frieden träumen - Predigt am Israelsonntag (4.8.24)

An Gottes Rockzipfel vom Frieden träumen - Predigt am Israelsonntag (4.8.24)

An Gottes Rockzipfel vom Frieden träumen - Predigt am Israelsonntag (4.8.24)

# Neuigkeiten

An Gottes Rockzipfel vom Frieden träumen - Predigt am Israelsonntag (4.8.24)

I An Gottes Rockzipfel hängen 

Liebe Gemeinde, wenn Kinder diese Kirche besuchen, können sie manches gar nicht richtig sehen. Sie sind klein und vieles ist nicht für ihre Größe gemacht.  Aber eine Sache sehen sie am besten, die ist für sie auf Augenhöhe. Erwachsene müssen in die Knie gehen, um die genau anzuschauen: Der Sockel des Taufbecken. Vier Frauenfiguren tragen es. Aus Stein gehauen, fein ausgearbeitet: die Gesichter, die Hände, die Falten der Kleider. Eine davon ist eine Mutter, ein Kind liegt an ihrer Brust. Zwei weitere Kinder schmiegen sich an ihre Beine, hängen ihr am Rockzipfel. So machen Kinder das. Wenn Mutter keine Hand frei hat, kommen sie gelaufen, greifen nach dem Rockzipfel. So machen Menschen das mit Gott: Sind ein Leben lang Kind, von der Taufe an bis ins hohe Alter. Kommen zu ihm gelaufen, hängen sich an Gottes Rockzipfel. Finden den Halt und Trost, den sie brauchen. Du Gott, tröstet einen wie einen seine Mutter tröstet. Jesus hat so einmal eine Frau gesund gemacht: Sie hängte sich an seinebn Rockzipfel, berührte sein Gewand.

II Pilgern zu Taylor Swift

Ein Freund von mir hat zwei Töchter,  14 und 16 Jahre alt. Die hängen nicht mehr am Rockzipfel. Diesen Sommer wollten sie unbedingt nach München fahren, zum Konzert von Taylor Swift. 70.000 Fans sidn zu Zu ihrem Konzert ins Olympiastadion gekommne. Nben dem Stadion ist ein Hügel. Auf dem waren nochmal 40.000 Fans, ie haten keien Kraten bekommen. Aber sie haben außen zuhören und hineingeschaut. Aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland sind die Fans angereist, mehr als bei den Beatles und Madonna. Eine richtige Pilgerfahrt. Hauptsächlich junge Frauen. Sie fühlen sie von der Sängerin verstand. In ihren Liedern singt sie von Liebeskummer und Selbstzweifel, zeigt ihre verletzliche Seite. Dabei sein, bei ihrem Star und unter 130.000 gleichgesinnten, das hat den Teeniesn gutgetan, daran werden sie sich imme rerinenr.

III Imagine - der Sommer der Pilgerfahrten

Dies ist der der Sommer der Pilgerfahrten. Wie schön war das bei der Fußball- Europameisterschaft die Schottischen Fans, die so enthousiastisch ihre Mannschaft unterstützten. Die Holländer, die durch Dortmund tanzten nach rechts, nach links, und wieder zurück. Wirldfrmd eMenscehn aus verscheiden Ländern feierten zusammen.

Fröhliche Energie, Verbrüderung zwischen den Nationen.

Und jetzt gerade: Olympia alle Nationen vereint im friedlichen Wettstreit. Viele fahren hin um die Wettkämpfe zu verfolgen und dieses Fest mitzufeiern.  Bei der Eröffnung fuhr ein Floß die Seine hinunter in der Dunkelheit. Darauf ein PIanist am Flügel umringt von lodernden Flammen und eine Sängerin: Imagine von John Lennon.

Stell dir vor: Es gäbe keine Länder mehr für die man tötet oder stirbt, keinen Besitz um den man streitet. Kein Hunger, keine Gier. Stell dir vor, die Menschheit würde in Frieden miteiander leben. Stell es dir einfach mal vor, es ist gar nicht schwer: Du kannst sagen, ich bin ein Träumer. Aber ich nicht der einzige. Und eines Tages träumst du vielleicht mit uns.

 

III        Pilgern evangelisch Pilgern meint ja eigentlich etwas religiöses. Sich auf den Weg machen, um Gott zu suchen. An besonderen Orten: Rom, Santiago de Compostella, Jerusalem. Wir evangelischen haben uns das ziemlich abgewöhnt, obwohl es typisch ist für Juden, Christen und Muslime. Gott suchen an den heiligen Orten, wo er zu finden ist seit Jahrhunderten. Evangelische  machen eher kleine Pilgerfahrten: Im Urlaub in eine  Kirche gehen, eien Weile still sein, beten. Eine Kerze anzünden. Oder sie fahren zum Kirchentag, ins Konficamp - einmal mit vielen zusammen sein, die auch an Gottes Rockzipfel hängen und sich nicht dafür schämen.

 

IV Sacharjas unmögliche Vison

Sacharcha, der Prophet träumt von einer ganz großen Pilgerfahrt. Meschen aus aller Welt, aus großen Städten machen sich auf. Wie zu Taylor Swift oder den Beatles. Nach Jerusalem. Fordern sich gegenseitig auf: Kommt lasst uns nach Jerusalem gehen Gott suchen ihn gnädig stimmen. Du bist ja ein Träumer Sacharja. Man stelle sich das nur mal vor: Jetzt nach Jerusalem pilgern. Unmöglich. Viel zu gefährlich. Die Lufthansa hat alle Flüge gestrichen. Wie kann man dort jetzt in Ruhe beten? Das Land die Menschen sind völlig durcheiander iem rnach unter Schock. Der 7. Oktober vom vorigen Jahr steckt ihnen in Leib und Seele. Der schreckliche Angrff auf unschuldige wehrlose Meschen. Die Geiseln, die noch immer gefangen sind. Tausende die nicht in ihren Dörfern an der Nordgrenze leben können, weil dort jeden Tag Raketen flieg einschlagen. Wie kann man jetzt in Jerusalem ruhig beten. Gottes Rockzipfel ist abgerissen. Der Gazastreifen ist so nah wie Bielefeld oder Dortmund. Da wir dgekämpft. Es gibt keinen sicheren Ort, jederzeit kanm eine Rakete einschlagen oder man geröt zwischen die Fronten. Die Menschenn hungern, haben keine Krankenhäuser udn köen nicht weg.  Zehntausende sind schon umgekommen. Entsetzlich.

Und nun das Bangen, ob ein noch größerer Krieg darauf wird. Wie sol man da an Frieden denken. Unmöglich. Kein Mensch weiß,  wie der kommen soll.

 

V Kein Traum - Gott sagt es!

Zu Sacharja haben sie es damals vermutlich auch gesagt: Du träumst. Sei mal realistisch. Jerusalem immer noch in Trümmern. Die Verbannten gerade erst zurückgekehrt. Noch lang und mühsam der Wiederaufbau. Die nächste Katastrophe kommt bestimmt. Dann war alles umsonst.

Nein! Sacharja widerspricht. Ich habe mir das nicht ausgedacht. Gott selbst sagt es: Völker werden sich auf den Weg machen und sagen: Kommt, lasst uns nach Jerusalem pilgern. Auf jeden Einwohner Jerusalems werden 10 Pilger kommen und sich den Einheimischen an die Rockzipfel hängen. Si ebedrängen: Wir wollen mit euch gehen. Nehmnt uns mit in die Synagoge, betet mit uns im Tempel. Wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Erzählt uns vom Glauben!

 

VI Wir haben es doch auch gesehen!

Sollte Gott etwas unmöglich sein? Wir haben es doch gesehen. Das unmöglich ist geschehen: Deutschland und Frankreich waren so verfeindet wie Israel und Iran. Unzählige Tote auf dem Gewissen, riesige Friedhöfe lagen zwischen ihnen. Sie haben sich versöhnt nach dem 2. Weltkrieg. Adenauer De Gaulle gaben sich Hand. Mitterand und Kohl.

Wir haben es erlebt! Der amerikanische und der russische Präsident Gorbatschow und Reagan trafen sich in Island und beschlossen, die Atomraketen abzubauen in Europa.

Wir haben es erlebt, das die Mauer fiel und Deutschland wieder ein Land wurde. Sollte Gott ein Ding unmöglig sein? Wir dürfen träumen. Wir müssen. Es ist Pflicht, zu hoffen hat ein Rabbiner gesagt. resignation ist keine Option.

 

VI Ein Traum vom Friede

Stell dir einmal vor, es ist ganz einfach: Die Vereinten Nationen halten Vollversammlung in Jerusalem. Die Regierungschefs aller Länder reisen an. Die Diktatoren unter ihnen, die Kriege anfangen einfach so, die Mörder in andre Länder schicken, die ihre Kritker ins Lager schicken, wo sie sterben, die sind nicht mehr dabei. Sie sind abgewählt, abgesetzt, sitzen im Gefängnis. Ihre Nachfolger bitten um Verzeihung. Malen sich ein Aschekreuz auf die Stirn. Sie machen eine große Prozession durch Jerusalem, angeführt von Oberrabiner der Stadt, vom Papst, vom Mullah aus Kairo. Sie gehen alle zusammen erst in die Grabeskirche, zur Klagemauer, dann oben auf den Tempelberg in die Felsendom-Moschee und beten dort. Tausende sind in der Stadt, gehen mit. Millionen in de rganzen Welt schauen die Live-Übertragung in Fernsehen und Internet. Sie beten, sie singen: Imagine, We shall overkcom. Shalom chaverim. Salam aleikum. Friede sei mit euch.

 

VII Den Rockzipfel teilen

Unter dem Kreuz Jesu haben die Soldaten sich um das Gewand Jesu gestritten. Jeder wollte es für sich haben. Fast wäre es zerrissen. Ein Bild mit dieser Szene hängt in der katholischen Kirche hier in Lemgo. Da man kann einen kleinen Pilgerweg hin machen,

Auf diesem Bild streiten Männer um das Gewand. Keine Soldaten - Geistliche: Ein evangelischer Pastor, ein katholische Priester, ein orthodoxer Pope. Jeder glaubt, Jesus gehört ihm und er hat die ganze Wahrheit allein. Aber jeder hat nur einen  Zipfel seiens Gewandes. Sie alle sind kindisch und hängen an Gottes Rockzipfel. Wenn sie es doch erkennten!

Wie wäre es, wenn wir das Bild weiterträumen. Zueinander sagen: Kommt, lasst uns nach Bielefeld fahren, die Synagoge besuchen. Und den Gemeindemitgliedern sagen: Wir trauern mit euch und sorgen uns mit euch um eure Geschwister in Israel. Wir stehen zu euch, wenn man euch angreift, Angst macht. Wir gehören zusammen. Und wir wollen von euch etwas lernen. Denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Stell dir vor - es ist ganz leicht: Wir machen einen Besuch in der Moschee hier in Lemgo, einen kleinen Pilgerweg. Und sagen den Gemeindemitgliedern: Wir trauern mit euch und sorgen uns um eure Geschwister in Gaza. Wir möchten uns auch ein wenig an euren Rockzipfel hängen. Erzählt uns von euren Glauben. Denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist, Vielleicht können wir auch von euch etwas über Gott lernen.

 

Darf man so träumen? Man muss! Das Träumen vertreibt die Albträume. Es macht Mut, den Frieden zu suchen. Im Traum hängen wir an Gottes Rockzipfel und reisen in die Zukunft.

Wir denken uns das nicht aus. Gott malt uns seine Zukunft aus. Bei ihm ist kein Ding unmöglich. Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

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