Noch ist Zeit, ein neues Kapitel zu schreiben! - Predigt am 16. November 2025 von Pastor Matthias Altevogt

Noch ist Zeit, ein neues Kapitel zu schreiben! - Predigt am 16. November 2025 von Pastor Matthias Altevogt

Noch ist Zeit, ein neues Kapitel zu schreiben! - Predigt am 16. November 2025 von Pastor Matthias Altevogt

# Neuigkeiten

Noch ist Zeit, ein neues Kapitel zu schreiben! - Predigt am 16. November 2025 von Pastor Matthias Altevogt

Liebe Gemeinde, ein Mensch erzählt seinem Freund: Du, ich hatte einen schrecklichen Traum. Nach meinem Tod kam ich zum Jüngsten Gericht. Um mich herum unendliche Menschenmassen. Ganz weit vorne auf dem Thron sah ich Jesus Christus als Richter. Langsam rückte ich vor in der Schlange. Gleich ist es soweit, dachte ich, die Stunde der Wahrheit. Kein Versteckspiel mehr, kein Schönreden, keine Ausreden. Alles kommt auf den Tisch, was ich getan habe in meinem Leben, Gutes und Böses. Was ich geschafft habe, und was ich versemmekt habe. Und wo ich richtig gemein war.

Alles kommt in die Waagschalen und dann wird der Richter abwiegen. Ob es reicht? Wohin senkt sich die Waage?Was wiegt schwerer?  Guet Taten, böse Taten? Ob ich in den Himmel kommen?

            O Mann, sagt der Freund, und wie ging dein Traum weiter?

Stell dir vor, als nur noch drei, vier vor mir waren, sah ich auf einmal wer da vor mir in der Reihe stand: Mutter Theresa!

            Was, die Nonne aus Indien, die ihr ganzes Leben in Armut gelebt hat, Tag und Nacht      gearbeitet, Kranke und Sterbende von der Straße geholt und gepflegt hat? Die den Friedesnobelpreis bekommen hat und die der Papst schon heilig gesprochen hat?

            So was! Und was hat Jesus zu ihr gesagt?

Halt dich fest: Er sagte: Alles schön und gut, Theresa. Aber Du hättest dich schon noch etwas mehr reinhängen können! Und dann bin ich aufgewacht.

 

Liebe Gemeinde,

das ist natürlich ein Witz. Eine Geschichte für Menschen, die es zu genau nehmen und zu viel von sich verlangen. Die immer glauben, sie hätten nicht genug getan und es sei nicht gut genug. Die nachts nicht schlafen können, weil sie an die unerledigten Dinge denken.

Aber wenn ich an das Jüngste Gericht denke, geht es mir so ähnlich. Wie kann ich vor Jesus bestehen. Wie könnte ich je gut genug sein? Denn ich hab ja mein Schattenseiten. Ich habe wichtiges versäumt, andere verletzt, im Stich gelassen. Meinen liebsten Menschen habe ich wichtiges nicht gegeben, was sie von mir brauchten.

Ich bin ein Mensch, mit Fehlern und Schwächen da kome ich nicht raus, auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe. Und Gott ist heilig und gerecht wenigstens er muss es doch sein.

Er verlangt, dass ich heiig bin, obwohl ich es nie schaffe

Aber er darf kein Auge zudrücken, keinen Schwamm drüber wischen.

Denn was würde dann aus der Gerechtigkeit? Wenigstens einer muss die Massstäbe ganz kalr ansagen. Um der Geschlagenen willen.

 

Aber damit ich noch ruhig schlafen kann, brauche ich die andere Geschichte:

Jesus am Kreuz. Nicht auf dem Thrion im Himmel, sondern ganz unten, neben dem den beiden Mördern, rechts und links von ihm gekreuzigt.

Der eine spottet. Guck, was hast du jetzt von deiner Heiligkeit? Hängst hier genau so wie wir.  Gutes tun lohnt sich nicht. Die Welt ist ungerecht. Schluck es und stirb.

Der andre bereut und gibt es zu. Er sagt: Ich bin hier zu Recht. Ich bekomme meine gerechte Strafe. Denk an mich, wenn du in den Himmel kommst. Denn mit dir gehen, werde ich ja nicht. Doch, sagt Jeus zu ihm: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

 

Der eine ist frech, selbstgerecht. Nichts zugeben, anderen die Schuld geben. Das ist die Hölle, die selbstgewählte. Schuld eingestehen, um Vergebung bitten, Versöhnung erleben, das ist das Paradies. Wer das tut, der geht mit Jesus in den Himmel. Für den wirft Jesus sich in die Bresche und in die Waagschale. Macht sich zu meinem Anwalt im Jüngsten Gericht. Erwirkt den Freispruch, die Begnadigung. Auch nach den schlimmsten Sünden.

 

In der Ausbildung habe ich ein paar gute Regeln fürs Predigen gelernt:

Rechne immer damit, dass Gott durch diesen Text hier und heute zu dir spricht. Und: In jedem Bibeltext steckt ein Evangelium. Eine gute Botschaft, mit der Gott dich stärkt, Mut macht, weiterhilft. Wenn du diese Botschaft gefunden hast, kannst du damit auf die Kanzel. Aber erst dann!

 

 

Gott spricht hier und heute zu dir durch die alten Worte des Matthäus:

Wenn der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit. Und er wird sagen zu denen zur Rechten: Kommt her ihr gesegneten! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.

Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.

 

Man kann das lesen als Information über das Jüngste Gericht, das irgendwann einmal stattfinden wird. Wie es abläuft und nach welchen Kriterien der Richter sein Urteil spricht, was die Strafe und was der Lohn ist. Das hat man an dieser Stelle verstanden. Den rest könnte man knapp zusmamenfassen. Wir hlren es anber noch dreimal, jedesmal die ganze Liste durch:

Wann haben wir dich hungrig gesehen?

Wann haben wir fremden aufgenommen? Wann haben wir diuch kranken besucht?

 

Und ein 3. Mail: Ich war hungrig und ihr habt mir nicht zu essen gegeben?

Ihr habt mich nicht aufgenommen und nicht besucht.

 

Und ein 4. Mal: Herr, wann warst du hungrig und wir haben dir nichts zu essen gegeben? Wann haben wir dich Fremden nicht aufgenommen? Wann haben wir dich Kranken nicht besucht?

 

Wenn wir das hören würden als Urteilsspruch am Jüngsten Tag, nach unserem Tod, wenn nichts mehr geht, dann wäre es ein endgültiges Urteil. Rien ne va plus. Die Würfel sind gefallen, die Weichen längst gestellt und du am Ende deiner Reise auf Erden. Deine Lebensgeschichte ist abgeschlossen, du kannst nichts mehr ändern.

 

Aber wir hören dies heute. Vier Mal. Jetzt ist noch ist Zeit. Gott spricht heute zu uns mit den Worten des Matthäus.

Viermal gibt er uns die Chance zu prüfen, genauer hinzuschauen: Ist da ein Kranker, den ich besuchen kann? Ist da ein Fremder, auf den ich zugehen? Hat da jemand Hunger neben mir und ich kann ihn stillen? Und es zu tun. Wir leben noch! Es ist Zeit.

 

Unser Gott fällt keine schnellen Urteile. Nagelt uns nicht fest auf unser Versagen. Schließt uns nicht ein in der Sackgasse. Er springt mit uns über Mauuern! Über unsern Scahtten!

Unser Gott gibt Chancen: Denk noch mal nach, schaui noch mal genau hin.

Schreib ein neues Kapitel.

 

Wenn du dir dann die Ohren zuhältst und die Augen verschließt und sagst: Nein, nein, ich hab alles richtig gemacht, ich habe nichts versäumt, ich bin niemandem etwas schuldig.

Dann biegst du hier und heute ab in die Hölle. Die Hölle der Einsamkeit, der Selbstgerechtkeit, des Egoismus. Viel Spaß!

Aber wenn du hinhörst und prüfst dich,  und wendest dich zu dem Kranken, dem Hungrigen, dem Fremden, dann gehst du heute durch die Pforte ins Paradies. Und begegnest Christus in den Schwesten dund Brüdern.

 

Noch ist Zeit. Heute, da ihr seine Stimme hört, verschließt eure Herzen nicht.

Siehe, dies ist die Zeit der Gnade, dies ist der Tag des Heils.

 

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. 

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